Die Panikstörung ist eine Angststörung, welche sich durch das Auftreten von rezidivierenden, plötzlichen Panikattacken auszeichnet.
Eine Panikattacke ist dabei ein Zustand extremer Angst, der sich innerhalb weniger Minuten, ohne große Vorwarnungen, einstellt. Betroffene erleben dabei eine Vielzahl körperlicher und psychischer Symptome. So ist der Panikzustand oft mit Beschwerden wie Herzrasen, Schweißausbrüchen, Zittern, Atemnot, Schwindel oder Übelkeit verbunden.
Gleichzeitig erleben Betroffene das Gefühl von intensiver Angst oder Furcht, haben den Eindruck, die Kontrolle zu verlieren oder gar verrückt zu werden, erleben die Angst zu ersticken oder zu sterben und nehmen häufig eine Entfremdung von sich selbst (Depersonalisation) oder von ihrer Umgebung (Derealisation) wahr.
Eine Panikattacke dauert höchstens 30 Minuten an und verfliegt von selbst wieder. Grundsätzlich erleben 10 Prozent aller Menschen in ihrem Leben mindestens eine Panikattacke.
In diesem Sinne ist allerdings zu beachten, dass eine einmalige Panikattacke nicht mit einer Panikstörung zu verwechseln ist. Für eine Panikstörung ist charakteristisch, dass die Angstanfälle für mindestens einen Monat wiederkehrend und zu unvorhersehbaren Zeitpunkten auftreten.
Des Weiteren leiden Betroffene unter der ständigen Angst, eine weitere Panikattacke zu erleben. Dies kann häufig dazu führen, dass Menschen mit einer Panikstörung ihr Verhalten entsprechend modifizieren, zum Beispiel, indem sie Orte oder Situationen meiden, welche eine Panikattacke auslösen könnten.
Rund vier Prozent aller Menschen weltweit leiden im Laufe ihres Lebens an dieser Form der Angststörung. Die Diagnose kann in diesem Sinne von Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen, sowie Psychiatern und Psychiaterinnen gestellt werden.
Therapie
In der psychotherapeutischen Behandlung von Panikstörungen geht es darum, den Ablauf und Ursachen der Angstanfälle festzustellen und zu untersuchen, welche Rolle die Bewertungen der Betroffenen dabei spielen und welche alternativen Bewertungs- und Reaktionsmöglichkeiten es vielleicht gäbe. Im Zuge dessen soll die Selbstwirksamkeit der Betroffenen gesteigert werden, und sie werden ermutigt, sich ihrer Angst aktiv zu stellen und ihr möglicherweise bestehendes Vermeidungsverhalten abzubauen.
Außerdem wird im Verlauf des therapeutischen Prozesses abgeklärt, ob eine gleichzeitige Behandlung durch Psychopharmaka sinnvoll ist. Dabei sind für Panikstörungen trizyklische Antidepressiva (TCA), Monoaminoxidase-Hemmer (MAOI), selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), Serotoninmodulatoren und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) wirksam. Die Auswahl und Verschreibung des passenden Medikamentes erfolgen durch einen Psychiater oder eine Psychiaterin.
Des Weiteren ist es ein essentieller Teil der Therapie, Komorbiditäten abzuklären und zu behandeln, denn zwischen 51 und 83 Prozent der Menschen mit einer Panikstörung leiden noch unter mindestens einer weiteren psychischen Störung. Die häufigsten Begleiterkrankungen sind dabei die generalisierte Angststörung, Agoraphobie, soziale Phobien, Suchterkrankungen und Depressionen.
In unserer Praxis bieten wir die Therapie von Panikstörungen an. Wenn Sie an den beschriebenen Symptomen leiden, wenden Sie sich bitte an eine Fachperson (Psychotherapeut/ Psychotherapeutin, Psychiater/ Psychiaterin) oder in Notfällen an den Berliner Krisendienst.
Berliner Krisendienst Spandau: 030 390 63-30
Berliner Krisendienst Charlottenburg-Wilmersdorf: 030 390 63-20