Der Begriff des „Burnout“ ist sowohl in den Medien als auch im normalen Alltag in
aller Munde, fast jeder kennt jemanden, der mal einen Burnout hatte oder Sorge hat,
selbst einen solchen zu entwickeln. In den letzten Jahren hat dieses Beschwerdebild
stark zugenommen, Ursachen dafür könnten sein:
– zunehmende Arbeitsverdichtung und immer geringer werdende Abgrenzung
zwischen Beruf und Freizeit
– höhere Akzeptanz für psychische Probleme in der Gesellschaft und damit
einhergehend eine höhere Bereitschaft Hilfe in Anspruch zu nehmen
Burnout ist dadurch in der Berufswelt weit verbreitet und beeinflusst das Leben eines
Betroffenen und seines sozialen Umfeldes in immensem Maße. Definiert wird Burnout
durch mehrere Anzeichen, wie beispielsweise ein geistiges und körperliches
Erschöpfungsgefühl, Betroffene sind oft müde und gefrustet.
Es entsteht zunehmend eine negative Haltung gegenüber der Arbeitsstelle, der Beruf
wird als Belastung empfunden. Auffällig oft haben die Betroffenen im Vorfeld ihren
Beruf gerne ausgeübt, haben sich vielfältig engagiert und ein Gefühl der
Unersetzlichkeit am Arbeitsplatz entwickelt.
Ein Burnout- Zustand entwickelt sich schleichend, geht einher mit einer verringerten
Leistungsfähigkeit, später dann fühlen sich Betroffene hilflos und nutzlos, sie sind
völlig verausgabt und nicht mehr in der Lage ihrer Arbeit nachzukommen. Häufig findet
im Verlauf eine Isolation statt, sodass der Betroffene seinen Angehörigen- und
Freundeskreis zunehmend minimiert. Aus dieser Distanzierung entwickelt sich oft eine
Gleichgültigkeit, bis hin zur Abwertung von Angehörigen, dies wirkt sich
beispielsweise in aggressivem, sarkastischem Verhalten aus, was den Umgang mit
Betroffenen von Burnout schwierig machen kann, sodass auch Angehörige von
Betroffenen oft einen Leidensdruck verspüren. So kann es sowohl auf der Arbeitsstelle
als auch im Privatleben zu zwischenmenschlichen Problemen kommen. Oft kann es zu
unkontrollierten Gefühlsausbrüchen in Form von Weinen oder Reizbarkeit kommen.
Burnout kann sich zusätzlich auch durch körperliche Symptome äußern, wie zum
Beispiel durch Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Muskelverspannungen
oder Schlafproblemen.
Ursachen von Burnout liegen somit oft in überdurchschnittlichem Engagement für die
Arbeit, sowie unrealistisch hohen Erwartungen an sich selbst und die Umwelt. Auch
eine hohe Arbeitsbelastung oder zu viel Druck am Arbeitsplatz kann die Entwicklung
von Burnout begünstigen.
Betroffene priorisieren oft ihre Arbeit, weshalb es zur Vernachlässigung des
Privatlebens kommen kann. Besonders dieses Ungleichgewicht zwischen Berufs- und
Privatleben fördert die Entwicklung des Störungsbildes, da hier kein Ausgleich
geschaffen wird.
Auch bei Burnout ist es wichtig zu differenzieren, inwiefern die Symptome zutreffen
und ob diese über einen längeren Zeitraum bestehen. Da die Anzeichen von Burnout oft
denen einer Depression gleichen, ist auch dies zunächst auszuschließen. Wichtig ist hier,
die Umweltfaktoren des Betroffenen miteinzubeziehen, um den richtigen
Behandlungsansatz zu finden, damit der größte Heilungseffekt erzielt werden kann.